BARRY'S BOOKS


New book in Dutch

Eet vet word slank

Eet vet word slank gepubliceerd januari 2013

In dit boek lees je o.a.: * heel veel informatie ter bevordering van je gezondheid; * hoe je door de juiste vetten te eten en te drinken kan afvallen; * hoe de overheid en de voedingsindustrie ons, uit financieel belang, verkeerd voorlichten; * dat je van bewerkte vetten ziek kan worden.


Trick and Treat:
How 'healthy eating' is making us ill
Trick and Treat cover

"A great book that shatters so many of the nutritional fantasies and fads of the last twenty years. Read it and prolong your life."
Clarissa Dickson Wright


Natural Health & Weight Loss cover

"NH&WL may be the best non-technical book on diet ever written"
Joel Kauffman, PhD, Professor Emeritus, University of the Sciences, Philadelphia, PA



Mythos Cholesterin




Teil 6: Vorteile?

Bisher ging es um Cholesterinsenkung und Todesfälle; die Studien zeigen jedoch eindrucksvolle Ergebnisse bei der Senkung von nicht-tödlichen Herzinfarkten und eine nachfolgende Verbesserung der Lebensqualität. Die medikamentöse Cholesterinsenkung lag bei ca. 23%. Dies wird weithin als Beweis dafür erachtet, dass die Senkung des Cholesterinspiegels – egal wie – für die gesamte Bevölkerung wünschenswert ist und es sich dafür zu kämpfen lohnt.

Die Studien wurden allerdings hauptsächlich mit Männern und nicht mit Frauen durchgeführt. Außerdem litten die Probanden an Hypercholesterinämie oder hatten zumindest extrem hohe Cholesterinspiegel – es waren keineswegs Leute mit normalem Spiegel. Völlig übersehen wird dabei die inzwischen gut dokumentierte nicht-lineare Beziehung zwischen Blutcholesterin und Herzkrankheit, die darauf hinweist, dass eine Senkung der Blutcholesterinspiegel in der Gesamtbevölkerung wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Der breite Konsensus, dass die Kampagne sich hauptsächlich auf Veränderungen in Ernährung und Lebensführung konzentrieren sollte übersieht völlig, dass keinerlei Beweise für die Vorteile einer solchen Maßnahme vorliegen. Ebenfalls übersehen wird, dass die Studien zur Cholesterinsenkung durch Ernährungsumstellung keine signifikante Blutcholesterinsenkung bewirken.

1992 erschien ein Bericht über 19 große Studien der letzten 20 Jahre, in dem die Überarbeitung der allgemeinen Politik der Cholesterinsenkung empfiehlt. Die untenstehende Kurve zeigt das mit dem Cholesterinspiegel bei Männern und Frauen verbundene relative Sterblichkeitsrisiko aus allen Ursachen. Bei den Frauen ist bei sinkendem Cholesterinwert ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Dr. Hulley, Autor des Berichtes sagt:

"Wir erkennen langsam, dass die für uns wichtigen bisherigen Ergebnisse der kardiovaskulären Forschung auf Frauen möglicherweise gar nicht zutreffen. "

Bei Männern ist die Situation schwieriger, da die Kurve U-förmig ist. Erkennbar ist jedoch, dass das Risiko bei niedrigem Cholesterin dem Risiko bei hohem Cholesterin ähnlich ist. Dr. Hulley kommt zu folgendem Schluss:

"Die Ergebnisse stellen die über mehrere Jahrzehnte entwickelten Strategien in Frage, denn sie beruhen auf Evidenz, bei der nur KHK als Ergebnis betrachtet wurde…es ist möglicherweise an der Zeit, die nationalen Strategie zu überarbeiten, laut derer die Verteilung von Blutcholesterin in der Gesamtbevölkerung nach links verschoben werden sollte."

Laut Schätzungen in einer weiteren, auf einer amerikanischen Studie beruhende Analyse betrüge der Zugewinn an Lebenserwartung für Patienten mit sehr hohem Risiko (d.h. bei Patienten mit Hypercholesterinämie, Vorkommen 1:500) bei Befolgung eines lebenslangen Cholesterinsenkungsprogrammes zwischen achtzehn Tagen und zwölf Monaten; bei Menschen mit niedrigem Risiko (also die anderen 499) liegt der Gewinn zwischen drei Tagen und drei Monaten. Das wird die Leute wohl kaum dazu bringen, für den Rest ihres Lebens ungenießbares Essen zu verzehren. Außerdem gehen diese Zahlen von der Annahme aus, dass eine Senkung des Cholesterins effektiv und sicher ist: das erhöhte Risiko der Entstehung anderer, auch tödlicher Krankheiten wurde nicht in Betracht gezogen. Rechnet man jedoch diese Faktoren hinzu wird klar, dass die gegenwärtige Kampagne sicherlich mehr Schaden anrichtet als sie Nutzen bringt. Eine Studie mit Maoris in Neuseeland zeigte, dass Probanden mit den niedrigsten Blutcholesterinspiegeln die höchste Sterblichkeit aufwiesen. Erkenntnisse aus der Framinghamstudie bestätigen das.

Es gibt eine Reihe sehr groß angelegter, langfristiger menschlicher Interventionsstudien, die alle zeigen, dass die Senkung des Blutcholesterinspiegels zwar möglich ist, dies jedoch für die Bevölkerung keinerlei Vorteile im Bezug auf die koronare Herzkrankheit hat. Weitere Studien zeigen, dass ein niedriger Cholesterinspiegel bzw. die Methoden die zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt werden, das Auftreten anderer schwerer Krankheiten mit Todesfolge erhöhen.

Nachstehende Aussage wurde vor dreißig Jahren gemacht:

"nach aktuellem medizinischen Dafürhalten…ist es zwar möglich, dass Cholesterin bei Arteriosklerose und Herzkrankheiten eine Rolle spielt, es wird jedoch nicht als der Hauptfaktor angesehen.”…“Eine in jüngster Zeit vorgenommen Auswertung von Cholesterinbefunden in geriatrischen Fällen, bei denen Arteriosklerose auftrat, zeigt, dass eine signifikante Anzahl der Patienten normale oder niedrige Cholesterinspiegel hat.

Diese Aussagen wurden durch alle bis dato durchgeführten großen Studien bestätigt. Vierzig Jahre nach Beginn der Framingham-Herzstudie betrachteten die Forscher die Gesamtsterblichkeit und Cholesterin. Es stellte sich heraus, dass bei Menschen mit niedrigem Cholesterinspiegel das gesunkene Risiko für Herzkrankheit durch nicht durch Herzkrankheit hervorgerufene Todesfälle ausgeglichen wurde. Bei Männern über 47 wurde „weder bei hohen noch bei niedrigen Serumcholesterinspiegeln eine erhöhte Mortalität“ festgestellt. Auch bei Frauen über 47 oder unter 40 konnte keine derartige Beziehung festgestellt werden. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Menschen mit fallenden Cholesterinspiegeln möglicherweise ein erhöhtes Risiko haben.

Zehn Jahre später stellten die Wissenschaftler der Framinghamstudie fest: "Verzehr von Fett und Fettart standen in keiner Beziehung zur Inzidenz des kombinierten Ergebnisses aller kardiovaskulären Krankheiten oder der Gesamt- bzw. kardiovaskulären Sterblichkeit." Fazit: Seit fünfzig Jahren wird nunmehr in Studien dokumentiert, dass tierisches Fett unschädlich ist.

Literatur:

S Hulley, et al. Editorial on Conference on low blood cholesterol. Circulation 1992; 86 (3): 1026-9
Report on the US National Heart, Lung and Blood Institute Conference on low blood cholesterol: Mortality associations. Circulation 1992; 86 (3): 1046-60.
Oliver MF. Reducing Cholesterol Does Not Reduce Mortality. JACC 1988; 12: 814-7.
J McCormick and P Skrabanek. Coronary heart disease is not preventable by population interventions. Lancet. 1988; ii: 839.
R Beaglehole, et al. Cholesterol and mortality in New Zealand Maoris. BMJ. 1980; 1: 285.
Anderson KM, Castelli WP, Levy D. Cholesterol and mortality. 30 years of follow-up from the Framingham study. JAMA 1987; 257: 2176-80.
Gillman MW, Cupples LA, Millen BE, Ellison RC, Wolf PA. Inverse association of dietary fat with development of ischemic stroke in men. JAMA 1997; 278: 2145-50.



Teil 1: Einleitung
Teil 2: Nahrungsfette und Herzkrankheit
Teil 3: Ballaststoffe marsch!
Teil 4: Gefahr durch niedrigen Blutcholesterinspiegel
Teil 5: Cholesterinsenker
Teil 6: Vorteile?
Teil 7: Und was ist nun mit der Herzkrankheit?
Teil 8: Eine Frage der Ethik
Teil 9: Die Gefahren einer gesunden Ernährung




Übersetzung aus dem Englischen: Ruth Kritzer, Germersheim



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