BARRY'S BOOKS


New book in Dutch

Eet vet word slank

Eet vet word slank gepubliceerd januari 2013

In dit boek lees je o.a.: * heel veel informatie ter bevordering van je gezondheid; * hoe je door de juiste vetten te eten en te drinken kan afvallen; * hoe de overheid en de voedingsindustrie ons, uit financieel belang, verkeerd voorlichten; * dat je van bewerkte vetten ziek kan worden.


Trick and Treat:
How 'healthy eating' is making us ill
Trick and Treat cover

"A great book that shatters so many of the nutritional fantasies and fads of the last twenty years. Read it and prolong your life."
Clarissa Dickson Wright


Natural Health & Weight Loss cover

"NH&WL may be the best non-technical book on diet ever written"
Joel Kauffman, PhD, Professor Emeritus, University of the Sciences, Philadelphia, PA



Mythos Cholesterin




Teil 1: Einleitung

Die Tragödie der Wissenschaft ist, dass schöne Hypothesen von hässlichen Tatsachen gefressen werden.
T. H. Huxley

In den letzten Jahrzehnten wurden immer mehr Bedenken zum Thema Fett und Cholesterin laut. Ernährungsberater, Ernährungswissenschaftler und Ärzte sagen uns ständig, dass der Verzehr von zu viel Fett tödliche Folgen habe. Regierungen entwerfen Strategien zur Reduzierung des Fettkonsums. Die Botschaft lautet: Weniger Cholesterin, weniger gesättigte Fette, weniger Salz, mehr ballaststoffreiches Essen. Man legt uns unumstößliche Beweise vor, dass wir bei Nichtbefolgen dieser Anweisungen Opfer der häufigsten Todesursache der westlichen Welt - der Herzkrankheit - werden.

Sind die Beweise aber wirklich so eindeutig? Trotz der durch die Propaganda vermittelten Sicherheit geht die Debatte in den medizinischen Fachzeitschriften hinter den Kulissen weiter. Kann falsche Ernährung wirklich töten? Und hat Cholesterin außer bei Menschen mit einer sehr seltenen Krankheit wirklich etwas mit Herzkrankheit, oder anderen Krankheiten zu tun? Und selbst wenn ja, ist eine Ernährungsumstellung sinnvoll?

Wie alle Diskussionen hat auch die Debatte um Cholesterin zwei Seiten. Mythos Cholesterin sichtet die Beweise, auf die sich die derzeitigen Ernährungsempfehlungen gründen.

Die in der Cholesterindebatte auftauchenden Informationen sind vielschichtig. Dennoch ist in der Diskussion bisher hauptsächlich eine Seite der Dinge zur Sprache gekommen. So kann leicht ein falscher Eindruck entstehen. Deshalb will ich in diesem Artikel die andere Seite so weit wie möglich und so genau wie möglich erläutern.

* * * * * *

DAS BRITISCHE LANDWIRTSCHAFTSMINISTERIUM UND DIE BRITISCHE REGIERUNG EMPFEHLEN DER BRITISCHEN BEVÖLKERUNG, DEN VERZEHR VON MILCH UM 80%, VON EIERN UM 55% UND VON BUTTER UM 40% UND VON FLEISCH UM 30% ZU ERHÖHEN.

Diese Empfehlungen basieren auf Forschungsarbeiten der 1920er und 1930er Jahren und wurden von Sir John Boyd Orr und anderen, 1938 an die britische Bevölkerung ausgegeben. In den Schulen wurde gratis Schulmilch (und zwar Vollmilch) verteilt; später folgte eine Kampagne, die den Nährwert von Eiern, vor allem beim Frühstück hervorhob. In der Folge sank die Kindersterblichkeit aufgrund von Diphtherie, Masern, Scharlach und Keuchhusten dramatisch und zwar noch vor Einführung von Antibiotika und Reihenimpfungen. Rachitis – die „englische Krankheit“ – und andere Mangelkrankheiten gehörten der Vergangenheit an. Auch andere Faktoren trugen zu diesem Erfolg, das Wichtigste war jedoch die bessere Ernährung, die den Kindern mehr Widerstandskraft verlieh. Die oben genannten Empfehlungen bildeten fast 50 Jahre lang die Grundlage unserer Ernährung und verhalfen uns zu einer der höchsten Lebenserwartungen der Welt. 1930 lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei 60 Jahren, 1960 war sie bereits auf 70 Jahre gestiegen und 1990 bei 75 Jahren angelangt. Nun hören wir plötzlich, dass diese Empfehlungen unser Leben verkürzen und den Tod durch Herzkrankheit fördern. Woher kommt diese plötzliche Änderung? Um das festzustellen, müssen wir die Entwicklung der koronaren Herzkrankheit und die Strategien zu deren Bekämpfung genauer betrachten.

Die koronare Herzkrankheit

Es gibt eine ganze Reihe von Herzkrankheiten. Die Empfehlungen zur “gesunden Ernährung” zielen auf die Verhütung der koronaren Herzkrankheit (KHK), oder, genauer ausgedrückt, der ischämischen Herzkrankheit (IHK). Bei dieser Krankheit sind die Koronararterien, die der Blutversorgung des Herzmuskels dienen, durch Ablagerungen an den Gefäßwänden verengt bzw. verstopft. Die Blutzufuhr zum Herzen wird unterbrochen, es kommt zum Herzinfarkt. Die Verengung fördert auch die Blutgerinnung, so dass ein Blutgerinnsel einen Herzinfarkt provozieren kann, lange bevor das Atherom dazu groß genug wäre. Das Material, das normalerweise für diese Ablagerungen verantwortlich gemacht wird, ist Cholesterin und die Ratschläge zur „gesunden Ernährung“ und Verhütung der KHK zielen einzig und allein darauf ab, den Blutcholesterinspiegel zu senken.

Cholesterin

Angesichts der Propaganda ist es nur allzu verständlich, wenn Sie glauben, dass Cholesterin eine schädliche, körperfremde Substanz ist, die es unter allen Umständen zu meiden gilt. In Wirklichkeit ist daran kein Quäntchen Wahrheit. Cholesterin ist ein essentieller Bestandteil des Körpers und kommt in jeder Körperzelle, besonders in den Gehirn- und Nervenzellen vor. Die Zellen des Körpers sterben und erneuern sich kontinuierlich. Cholesterin ist ein wichtiger Baustein für die Zellwände und dient außerdem zur Herstellung einer ganzen Reihe wichtiger Substanzen: Hormone (einschließlich der Geschlechtshormone), Gallensäuren und – in Zusammenarbeit mit über die Haut aufgenommenem Sonnenlicht – Vitamin D3. Der Körper verbraucht jeden Tag große Mengen Cholesterin, ja die Substanz ist so wichtig, dass alle Körperzellen, mit Ausnahme der Gehirnzellen, Cholesterin herstellen können.

Cholesterin kann zwar über tierische Produkte aufgenommen werden, aber der Bedarf des Körpers an Cholesterin wird nur zu 20% über diesen Weg gedeckt. Der Körper selbst stellt den Rest her. Verzehren Sie weniger Cholesterin, kompensiert der Körper das durch erhöhte Cholesterinproduktion. Obwohl Medien und Nahrungsmittelindustrie immer noch vor Cholesterin in der Nahrung warnen wurde bereits mehrfach gezeigt, dass der Blutcholesterinspiegel durch das mit der Nahrung aufgenommene Cholesterin nur geringfügig beeinflusst wird.

Cholesterin und KHK

Aus immer noch ungeklärten Gründen nahm die koronare Herzkrankheit und den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts plötzlich in sämtlichen Industrieländern zu. In den vierziger Jahren war sie die häufigste Ursache für frühzeitige Todesfälle. Niemand hatte dafür eine Erklärung.

1950 stellte der amerikanische Arzt John Gofman die Hypothese auf, dass der Blutcholesterinspiegel schuld sei. 1951 fand diese These weitere Unterstützung durch Pathologen, die nach Korea geschickt wurden, um durch Sezieren toter Soldaten neue Erkenntnisse über Kriegsverletzungen zu gewinnen. Zu ihrer Überraschung fanden sie unerwarteterweise Fälle von koronarer Herzkrankheit – unerwartet deshalb, weil bekannt war, dass Tod infolge Herzkrankheit bei Menschen vor dem mittleren Lebensalter extrem selten war, die Soldaten jedoch im Durchschnitt nicht mehr als 22 Jahre zählten. Die Pathologen führten daraufhin bei den nächsten 300 Leichen genaue Dissektionen des Herzens durch und fanden bei 35% Ablagerungen von fibrösem, fettigem Material an den Gefäßwänden. Bei weiteren 41% fanden sich voll ausgebildete Läsionen und bei 3% der Soldaten waren diese bereits groß genug, um zumindest ein Herzkranzgefäß zu blockieren. Über drei Viertel der untersuchten Männer litten also an schwerer koronarer Herzkrankheit obwohl sie kaum dem Teenageralter entwachsen waren.

Damit standen die Ärzte vor einem Problem. Da die teilweise Blockierung der Herzkranzgefäße symptomfrei verläuft konnte man ohne chirurgischen Eingriff nicht feststellen, ob ein Mensch bereits gefährdet war. Man musste also versuchen festzustellen, worin sich erkrankte Menschen von gesund gebliebenen unterschieden.

Um es kurz zu machen: man fand in den Ablagerungen der Arterienwände Cholesterin; Menschen, die an Herzkrankheit starben hatten oft hohe Blutcholesterinspiegel und bei Menschen mit der seltenen Erbkrankheit der Hypercholesterinämie (erblicher hoher Cholesterinspiegel) trat die koronare Herzkrankheit häufiger auf. Ein Zusammenhang zwischen Cholesterin und Herzkrankheit schien nahe liegend.

Die Cholesterintheorie übersieht allerdings eine Reihe signifikanter Aspekte. So besteht zum Beispiel ein deutlicher Unterschied zwischen den Ablagerungen von Menschen mit familiärer Hypercholesterinämie und Menschen mit koronarer Herzkrankheit: Hypercholesterinämie verursacht große Ablagerungen an der Arterienmündung wobei die Arterien selbst frei waren, was nicht den bei koronarer Herzkrankheit bestehenden Verstopfungen entspricht. Menschen mit Myxödem oder Nephrose haben ebenfalls hohe Blutcholesterinspiegel, obwohl bei dieser Gruppe kein erhöhtes Auftreten von KHK festgestellt wurde. Auch bei Menschen über 60 Jahre ist ein erhöhter Blutcholesterinspiegel kein Anzeichen für KHK. Ebenso ist seit langem bekannt, dass einfache Maßnahmen wie z.B. das Anlegen einer Armmanschette vor der Blutentnahme oder die Angst vor einer Spritze den Cholesterinwert steigen lassen kann. Und selbst wenn solche Ereignisse nicht eintreten können größere Fluktuationen, mit Variationen von 23% zwischen Höchst- und Tiefstwert, auftreten. Außerdem ist Cholesterin nur ein Bestandteil der atheromatösen Plaques und das ist angesichts der Tatsache, dass Cholesterin für den Körper eine notwendige und überall benötigte Substanz darstellt, nicht weiter verwunderlich. Dennoch wurde die Senkung des Blutcholesterinspiegels zum alleinigen Ziel im Kampf gegen die KHK. Zu diesem Zweck werden hauptsächlich zwei Methoden eingesetzt: Diät und Medikamente.

Literatur:

Blutcholesterinspiegels zum alleinigen Ziel im Kampf gegen die KHK. Zu diesem Zweck werden hauptsächlich zwei Methoden eingesetzt: Diät und Medikamente.

Literatur:

J W Gofman, et al. The role of lipids and lipoproteins in atherosclerosis . Science. 1950; 111: 166.
J P Strong, H C McGill jr. The natural history of coronary atherosclerosis. Am J Pathol. 1962; 40: 37.
W F Enos, R H Holmes, J Beyer. Coronary disease among United States soldiers killed in action in Korea. Preliminary report. JAMA 1953; 152: 1090.


Teil 1: Einleitung
Teil 2: Nahrungsfette und Herzkrankheit
Teil 3: Ballaststoffe marsch!
Teil 4: Gefahr durch niedrigen Blutcholesterinspiegel
Teil 5: Cholesterinsenker
Teil 6: Vorteile?
Teil 7: Und was ist nun mit der Herzkrankheit?
Teil 8: Eine Frage der Ethik
Teil 9: Die Gefahren einer gesunden Ernährung





Übersetzung aus dem Englischen: Ruth Kritzer, Germersheim



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