Der Unsinn der Schlankheitsdiäten
Teil 7: Schlussfolgerungen
Die Ernährungswissenschaft ist eine hochkomplizierte Angelegenheit und Produkte wie Olestra und Xenical zeigen, wie wenig über die wichtige Rolle des Fettes für Gesundheit und Wohlbefinden bekannt ist. Nährstoffe interagieren miteinander: fehlt einer, so kann das erhebliche Auswirkungen auf den Stoffwechsel anderer Stoffe haben. Heute verursacht der Mangel an Fett in der Nahrung möglicherweise mehr Anormalitäten als das Fehlen jedes anderen einzelnen Nährstoffs.
Fett hat einen hohen kalorischen Wert und wird aus diesem Grund in allen modernen kalorienarmen Diäten beschränkt. Leider kann das gefährlich sein und kontraproduktiv sein. Einschränkung der Fettaufnahme in der Nahrung verursacht nicht nur die weiter oben angeführten Probleme sondern kann auch Hauttrockenheit und Ekzeme, Schädigung der Eierstöcke bei Frauen und Unfruchtbarkeit bei Männern, Nierenschäden und Gewichtszunahme durch Wasserrückhaltung im Körper hervorrufen. Wenn im Darm wenig oder kein Fett vorhanden ist kann die Produktion von Galle nicht angeregt werden, die Gallenblase wird nicht entleert, sondern die Gallenflüssigkeit wird zurückgehalten. Wird die fettfreie Ernährung über längere Zeit fortgesetzt kann die Gallenblase schrumpfen oder verkümmern. Die meisten Patienten überstehen zwar eine Gallenblasenoperation recht gut, aber es bleibt eine lebensbedrohliche Operation. Abgesehen davon wird die Gallenblase, ein wesentlicher Teil des Verdauungssystems entfernt.
Ungenügende Absorption der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K wirkt sich auch auf andere Nährstoffe aus. Wenn beispielsweise im Darm Vitamin D und Fett fehlen, kann Kalzium nicht aufgenommen werden. Für Frauen, bei denen ohnehin ein höheres Osteoporoserisiko besteht ist dies ein wichtiger Aspekt. Bei Diäten wird normalerweise der Verzehr von fettarmer Milch empfohlen. Der Vorteil, so wird versichert, sei, dass diese Milch mehr Kalzium enthält als Milch mit vollem Fettgehalt. Das ist zwar richtig aber Magermilch enthält kein Fett. Deshalb werden nur ca. 5 Prozent des in der Magermilch enthaltenen Kalziums aufgenommen " im Gegensatz zu 50 Prozent bei Milch mit normalem Fettgehalt. Werden zur Milch ballaststoffreiche Frühstückscerealien verzehrt (siehe Kapitel 7) sinkt die Kalziumaufnahme noch weiter ab. Die im Supermarkt angebotene, mit Kalzium angereicherte Milch scheint zwar eine Alternative zu sein, jedoch handelt es sich dabei immer um angereicherte Magermilch und ohne das Milchfett landet das zusätzliche Kalzium leider im Klo.
Alle Körperzellen benötigen eine ständige Zufuhr verschiedener Fettsäuren. Werden nicht genügend Fettsäuren mit der Nahrung zugeführt versucht der Körper sie aus Zucker herzustellen. Der Blutzuckerspiegel fällt ab, man bekommt Hunger und isst mehr " normalerweise das Falsche und so steigt das Gewicht.
Fett hat auch Sättigungswert: die Verdauung dauert länger und man fühlt sich länger satt. Wenn man pro Mahlzeit 100 Kalorien an Fett einspart fühlt man sich höchstwahrscheinlich sehr schnell wieder hungrig und isst dann dreimal so viele Kalorien in Form von zucker- oder stärkehaltigen Nahrungsmitteln, weil die überall schnell verfügbar sind.
Auch scheint es so zu sein, dass das Nährstoffmeßsystem im Darm bei Fett so gut funktioniert, dass es schwierig, wenn nicht unmöglich ist, davon zu viel zu essen. Versuchen Sie es mal - es wird ihnen schnell über werden. Aus dem gleichen Grund hindert der Verzehr von Fett sie daran, insgesamt zu viel zu essen. Wenn der Körper 10 Gramm Fett braucht wird ihr Appetit nicht eher befriedigt sein, bis Sie diese 10 Gramm Fett verzehrt haben. Wenn Sie zu diesem Zweck ein kleines Stück Käse verzehren, nehmen Sie ca. 125 Kalorien auf. Wenn Vollkornbrot, dünn bestrichen mit fettarmen Brotaufstrich verzehren, müssen Sie zur Erreichung der 10 Gramm Fett acht Scheiben bzw. 500 Kalorien verzehren!
Inzwischen ist ein Drittel der US-Amerikaner übergewichtig und in Großbritannien sieht es nicht viel besser aus. Es ist kein Zufall, dass diese enorme Zunahme der Adipositas zu einer Zeit geschah, als man überall die Ermahnung hören konnte, den Fettkonsum mehr und mehr zu reduzieren. Das bestätigt lediglich eine seit langem bekannte Sache: je weniger Fett man verzehrt, desto fetter wird man.
Fettreiche Kost bei sportlichen Langzeitbelastungen
Sportlern wird genau wie dem Rest der Bevölkerung empfohlen viele Kohlenhydrate und wenig Fett zu verzehren. Damit, so sagt man Ihnen, ließe sich ihre Leistung steigern. In einer Ernährungsstudie aus dem Jahr 1994 wird das allerdings nicht bestätigt. Hier wurden drei unterschiedliche Kostarten verglichen: normal, fettreich und kohlenhydratreich. Es stellte sich heraus, dass bei kohlenhydratreicher Nahrung die Leistung gegenüber einer normalen Kost um durchschnittlich 10 Prozent stieg. Klingt nicht schlecht, denken Sie jetzt vielleicht aber bei fettreicher Kost stieg die Leistung um eindrucksvolle dreiunddreißig Prozent. Das ist erheblich besser. Die Autoren schließen daraus, dass eine Einschränkung von Fett in der Nahrung sich nachteilig auf Ausdauerleistungen auswirken kann. Auch hier erweist sich Fett wieder als die beste Option.
Schlussfolgerung
Alle modernen Schlankheitsdiäten versagen aus dem gleichen Grund: es sind alles fettarme, kalorienarme Diäten, bei denen die Nahrungsaufnahme so sehr eingeschränkt wird, dass man hungern muss. Natürlich kann man durch Hungern abnehmen, die Hungerregionen der Welt liefern genügend traurige Beweise dafür. Aber das ist weder ideal noch natürlich. Bei Natural Health & Weight Loss wird die Kalorienaufnahme überhaupt nicht begrenzt: wir verlassen uns auf den natürlichen Regelmechanismus des Körpers, der die Kalorienaufnahme selbständig regelt. Sie können tatsächlich so viel essen, wie ihr Körper verlangt, vorausgesetzt, dass der Kohlenhydratverzehr beschränkt wird. Es gibt fünf weitere wichtige Punkte:
a. Sie können die bei Natural Health & Weight Loss vorgeschlagenen Ernährungsweise ihr Leben lang beibehalten und müssen nie wieder hungrig sein. Es gibt keinen stressigen Jo-Jo-Effekt. Das Fett wird nicht abgehungert sondern der Körper verbrennt das Fett effizienter.
b. Dieser Ernährung ist leicht zu praktizieren " sie müssen lediglich die Kohlenhydratzufuhr beschränken. Bei Einladungen können Sie also essen, was Ihnen vorgesetzt wird, ohne bekennen zu müssen “auf Diät” zu sein. Essen Sie einfach etwas mehr Fleisch und weniger Nachtisch.
c. Bei dieser Ernährung kann ihr Gewicht nicht unter das natürliche Gewicht sinken. Das ist wichtig. Übergewichtig zu sein ist sicherlich nicht wünschenswert aber Untergewicht ist potentiell viel gefährlicher, denn hier bestehen das ernstzunehmende Risiko des plötzlichen Todes, solche Fälle sind bei extrem dünnen Menschen aufgetreten.
d. Diese Ernährung ist viel gesünder.
e. Diese Ernährung ist viel natürlicher.
Teil 1: Einleitung | Teil 2: Moderne Schlankheitsdiäten | Teil 3: Tatsachen & Irrtümer über Fett | Teil 4: Diäten im 20. Jahrhundert | Teil 5: Das Muster wiederholt sich | Teil 6: Das Ende aller Diäten? | Teil 7: Schlussfolgerung?
Übersetzung aus dem Englischen: Ruth Kritzer, Germersheim
Related Articles