BARRY'S BOOKS


New book in Dutch

Eet vet word slank

Eet vet word slank gepubliceerd januari 2013

In dit boek lees je o.a.: * heel veel informatie ter bevordering van je gezondheid; * hoe je door de juiste vetten te eten en te drinken kan afvallen; * hoe de overheid en de voedingsindustrie ons, uit financieel belang, verkeerd voorlichten; * dat je van bewerkte vetten ziek kan worden.


Trick and Treat:
How 'healthy eating' is making us ill
Trick and Treat cover

"A great book that shatters so many of the nutritional fantasies and fads of the last twenty years. Read it and prolong your life."
Clarissa Dickson Wright


Natural Health & Weight Loss cover

"NH&WL may be the best non-technical book on diet ever written"
Joel Kauffman, PhD, Professor Emeritus, University of the Sciences, Philadelphia, PA



Der Unsinn der Schlankheitsdiäten




Teil 4: Moderne Schlankheitsdiäten

Nachdem Bantings Diät vom Tisch war drängten jede Menge neuer Diäten nach. 1967 kam The Doctor's Quick Weight Loss Diet heraus. Der Autor dieser Diät behauptete, dass man mit dieser Diät bis zu 6 kg pro Woche verlieren könne. Es durften nur mageres Fleisch und Fisch, Hüttenkäse, Magermilchkäse und Wasser, jedoch kein Fett und keine Kohlenhydrate verzehrt werden. 1978 erschien The Complete Scarsdale Medical Diet ,die der Autor des vorigen Buches mitverfasst hatte und ähnliche Diätempfehlungen gab. Dieses Mal wurde ein Gewichtsverlust von 9 kg in zwei Wochen postuliert. Wir wissen, dass ein kontinuierlicher Gewichtsverlust von mehr als 1 kg pro Woche eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung darstellen kann. Beide Diäten erheben unrealistische Ansprüche, beide haben einen erheblichen Mangel an Fett, Vitaminen und essentiellen Mineralstoffen.

Die Pritikin-Diät erschien zum ersten Mal im Jahr 1979 und zwar unter dem Namen The Pritikin Program, später als die Maximum Weight Loss Diet. Der Autor war Nathan Pritkin, von Beruf Elektronikingenieur. Diese vegetarisch ausgerichtete, fettfreie Diät sollte nicht nur zum Abnehmen geeignet sein, sondern laut Pritikin Langlebigkeit fördern. Bei dieser Diät war rohes Gemüse in jeder Menge erlaubt. Das klang nach unbegrenzter Kalorienzahl, war aber aufgrund des geringen Kaloriengehaltes von rohem Gemüse in Wahrheit eine niederkalorische Diät und zum Scheitern verurteilt. Auch was die Langlebigkeit anging, versagte die Diät zumindest bei ihrem Erfinder. Ohne ständige Zufuhr der richtigen Nährstoffe kann das Gehirn nicht richtig funktionieren. In vielen Studien zu cholesterinsenkenden Diäten fand sich bei Probanden mit niedrigen Cholesterinspiegeln eine erhöhte Anzahl von Selbstmordfällen. Nathan Pritikin beging im Februar 1985 Selbstmord.

Sein Sohn Robert, Direktor des Pritikin Longevity Center schien von dieser Entwicklung wenig beeindruckt und veröffentlichte 1990 The New Pritikin Program..

Fettarme Diäten dieser Art verursachen nicht nur Gehirnstörungen und schwere emotionale Veränderungen die, wie in Nathan Pritikins Fall sogar zum Selbstmord führen können, sondern können auch Depressionen, Angst und Frustration zur Folge haben. Zusätzlich sinkt die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegen Krankheiten; letztlich können dauerhafte Gesundheitsschäden die Folge sein.

Nahrungsmittelkombinationen

Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts stellte Dr. William Harvey Hay die These auf, dass die gesunde Ernährung die Trennung von Kohlenhydraten und Eiweiß verlange. Wie viele unsinnige Diäten klingt auch die Hay’sche Diät zu Beginn einleuchtend, jedoch stellt man schnell fest, dass sie in Wirklichkeit einfach nur merkwürdig ist. Hay wies darauf hin, dass Proteine und Kohlenhydrate im Darm bei unterschiedlichen Bedingungen verstoffwechselt werden. Das ist soweit richtig. Dann allerdings behauptet er, dass aus diesem Grund eiweißhaltige und kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel getrennt verzehrt werden sollten. Das ist Unsinn. Die Natur scheint Dr. Hay da nicht richtig verstanden zu haben, denn Nahrungsmittel bestehen nicht ausschließlich aus Proteinen oder Kohlenhydraten sondern es sind beide Stoffe gleichzeitig enthalten. Brot wird zum Beispiel als „Kohlenhydrat“ eingestuft obwohl es erhebliche Eiweißanteile besitzt. Bohnen wiederum gelten als „Eiweiß“ obwohl sie bis zu dreimal soviel Kohlenhydrate enthalten können.

Pflanzliche Eiweißquellen sind oft unvollständig, denn es fehlen essentielle Aminosäuren- Der Körper benötigt jedoch alle essentiellen Aminosäuren und zwar alle zu gleicher Zeit: wenn mehrere Stunden zwischen dem Verzehr liegen, funktioniert das nicht. Wirksame Nahrungsmittelkombinationen sind zum Beispiel gebackene Bohnen auf Toast, Brot und Käse, Fleisch und Kartoffeln, oder Milch und Reispudding. Laut Dr. Hay sind diese Kombinationen alle nicht erlaubt.

Dann gibt es noch eine amerikanische Diät bei der keine Nahrungsmittel kombiniert werden: Die Kohlsuppendiät. Und so funktioniert sie: am ersten Tag gibt es Gemüse- (Kohl-)-suppe, am nächsten Tag gibt es Bananen, dann Salat, dann Eier, dann nur Kohlenhydrate und dann geht’s wieder von vorne los. Obwohl bei dieser Diät ein gefährlicher Eiweißmangel entsteht, gibt es sie seit Ewigkeiten.

Die Hay’sche Diät war zur Verbesserung der Gesundheit und nicht als Schlankheitsdiät gedacht. Ein eventueller Gewichtsverlust ergab sich aus der Kalorienbeschränkung und weil Dr. Hay zum Verzicht auf Zucker und andere raffinierte Kohlenhydrate riet. Die berüchtigte Beverly Hills Diet, die 1981 veröffentlicht wurde war eine Schlankheitsdiät und beruhte dem Prinzip der Nahrungsmittelkombination. Sie schien der Hay’sche Diät recht ähnlich, hatte aber noch einen kleinen Dreh. Die Autorin war gelernte Schauspielerin und behauptete, dass Nahrungsmittel so kombiniert werden müssten, dass sie sich “verdauungstechnisch nicht gegenseitig bekämpfen“. Genau wie Hay behauptet sie, dass Eiweiß und Kohlenhydrate sich gegenseitig bekämpfen und deshalb nicht zusammen verzehrt werden sollten.

Der oben erwähnte kleine Dreh besteht darin, dass sie glaubt, die “sich bekämpfenden Nahrungsmittel“ unverdaut bleiben und sich im Körper „festsetzen“. Die Ansammlung von Nahrungsmitteln, die sich auf diese Weise festsetzen, führt ihrer Ansicht nach zur Gewichtszunahme. Werden die Nahrungsmittel richtig kombiniert, so dass sie sich nicht bekämpfen, so werden sie richtig verarbeitet und man nimmt nicht zu. Das ist natürlich völliger Unsinn. Nicht verdaute Nahrungsmittel werden vom Körper ausgeschieden und landen in der Toilette. Nur wenn Nahrungsmittel vollständig verdaut werden können sie absorbiert werden und zur Gewichtszunahme führen.

Die Autorin der Beverly Hills Diät rät auch zum Verzehr von Früchten wie Papaya und Ananas, das diese “fettverbrennende Enzyme” beinhalten, die auf das Körperfett wirken. Auch diese Behauptung ist kompletter Blödsinn, da die Enzyme in Früchten ebenfalls Proteine sind, die im Darm aufgeschlossen werden gar nicht in die Nähe von Körperfett gelangen. Eine solche Diät führt vermutlich eher zu Durchfällen und Mineralverlust. In einem späteren Buch definiert die Autorin die Beverly Hills Diät nach den Prinzipien der chinesischen Philosophie des Yin und Yang. Dies ist Grundlage der extremen makrobiotischen Zen-Ernährung, die ernährungstechnisch so unausgewogen ist, dass Skorbut, Nierenversagen und Todesfälle aufgetreten sind.

Diäten, die sich auf ein Nahrungsmittel beschränken

Die Beverly Hills-Diät ging schon in Richtung der Diäten bei denen nur ein einziges Nahrungsmittel verzehrt wurde. Danach kamen noch mehrere andere gleicher Art, darunter die Bananen-Diät, die Fisch-Diät, die Saft-Diät und die Joghurt-Diät .

Als nächstes tauchte 1982 die F-Plan Diät auf, die sich ebenfalls auf einen Aspekt kaprizierte, nur war es in diesem Fall kein Nahrungsmittel sondern die absolut unessbaren Ballaststoffe. Bei Audrey Eytons F-Plan Diät wird die Menge der verzehrten Ballaststoffe verdoppelt und zwar einfach durch Zugabe von Kleie zu so gut wie allem, was verzehrt wird. Damit soll laut der Autorin ein Gefühl der Völle entstehen und der Appetit gemindert werden. Allerdings hält dieses Gefühl nicht besonders lange vor, denn Kleie passiert den Verdauungstrakt schneller als normale Nahrungsmittel, so dass die Wirkung schnell verfliegt. Die neurochemischen Sensoren im Zwölffingerdarm erkennen außerdem, dass die durchgeschleusten Stoffe wenig Nährwert haben. Der Appetit wird nicht abgeschaltet. Es sind übrigens nicht die Ballaststoffe, die die Wirkung des F-Plans ausmachen. Der F-Plan ist genau wie alle anderen Diäten eine kalorienarme Ernährungsform. Selbst Frau Eyton gibt das in ihrem Buch zu: „Glauben Sie keinem Menschen und keiner Diät, die ihnen weismachen will, dass Kalorien beim Abnehmen keine Rolle spielen. Das stimmt nicht. Nur darum geht es beim Abnehmen."

Und weiter geht es. Audrey Eyton war nicht die einzige “Expertin”, die Ballaststoffe zur Gewichtsabnahme empfahl, obwohl das nicht risikolos ist. Einer der am häufigsten verwendeten Ballaststoffe ist Guarkernmehl. 1990 schlug die amerikanische Lebensmittelbehörde (Food and Drug Administration FDA) aufgrund von Sicherheitsbedenken ein Verbot von Guarkernmehl für nichtverschreibungspflichtige Produkte vor.

Obwohl Ballaststoffe immer wieder wegen ihrer blutzuckersenkenden Wirkungen gepriesen werden, müsste man davon soviel verzehren, dass das Essen durch die schiere Menge ungenießbar oder inakzeptabel würde. In vielen Studien zu Ballaststoffen und Adipositas war der Gewichtsverlust den von vielen Studienteilnehmern nach Umstellung auf ballaststoffreiche Kost erfahrenen Magen- und Darmproblemen zurückzuführen.

Die meisten Studien sind auch nicht gut kontrolliert. In einer Studie, bei dies der Fall war, wurde festgestellt, dass Ballaststoffe im Essen keinerlei Wirkung auf Blutzuckerspiegel oder Insulin hatten.

Teil 1: Einleitung | Teil 2: Moderne Schlankheitsdiäten | Teil 3: Tatsachen & Irrtümer über Fett | Teil 4: Diäten im 20. Jahrhundert | Teil 5: Das Muster wiederholt sich | Teil 6: Das Ende aller Diäten? | Teil 7: Schlussfolgerung?



Übersetzung aus dem Englischen: Ruth Kritzer, Germersheim



Related Articles