BARRY'S BOOKS


New book in Dutch

Eet vet word slank

Eet vet word slank gepubliceerd januari 2013

In dit boek lees je o.a.: * heel veel informatie ter bevordering van je gezondheid; * hoe je door de juiste vetten te eten en te drinken kan afvallen; * hoe de overheid en de voedingsindustrie ons, uit financieel belang, verkeerd voorlichten; * dat je van bewerkte vetten ziek kan worden.


Trick and Treat:
How 'healthy eating' is making us ill
Trick and Treat cover

"A great book that shatters so many of the nutritional fantasies and fads of the last twenty years. Read it and prolong your life."
Clarissa Dickson Wright


Natural Health & Weight Loss cover

"NH&WL may be the best non-technical book on diet ever written"
Joel Kauffman, PhD, Professor Emeritus, University of the Sciences, Philadelphia, PA



Der Unsinn der Schlankheitsdiäten




Teil 6: Das Ende aller Diäten?

Irgendwann sahen die Frauen ein, dass die ständigen Gewichtsschwankungen alles nur noch schlimmer machten. Und dennoch fielen sie Organisationen zum Opfer, die auf den ersten Blick das Wohl der Übergewichtigen im Sinn zu haben schienen. Das beste Beispiel dafür ist der Anti-Diät-Club Diet Breakers. Die Gründerin dieses Clubs, Mary Evans Young sagte mir 1994, dass es Ziel des Clubs sei, die Frauen über die Gefahren des Jo-Jo-Diätens zu informieren und Ihnen zu vermitteln, dass besser sei, sich zu akzeptieren als ständig Diät zu machen. Das war richtig: ständige Gewichtsschwankungen sind schädlich. 1996 veröffentlichte sie dann allerdings zusammen mit der kanadischen Ernährungsberaterin Linda Omichinski das Buch You Count, Calories Don't (As recommended by Diet Breakers) . Laut Ankündigung sollte das kein Diätbuch sein, sondern einen „diätlosen“ Lebensstil vermitteln. Bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass es sich auch hier um fettarme kohlenhydratbasierten diätlosen Ansatz handelt, der in fast jedem Diätbuch zu finden ist. In der Einleitung heißt es: “Alle Diäten raten zum Verzehr von ballaststoffreichen Nahrungsmitteln (Kohlenhydraten) zur schnellen Energiegewinnung, Proteinen für langfristige Energieerhaltung und langsamer Reduzierung des Fettverzehrs.“ You Count, Calories Don't , empfiehlt das nicht, allerdings raten die Autorinnen ebenfalls zur Reduzierung der Proteinaufnahme. Da liest man auf Seite 15: “Steigern Sie den Kohlenhydratanteil ihrer Nahrung langsam und fahren gleichzeitig den Eiweißgehalt herunter. So haben Sie immer Energie und fühlen sich länger zufrieden.” Und sechs Seiten weiter steht da: “Es geht in der Hauptsache um die Erhöhung des Anteils an Kohlenhydraten.”

Auch nehmen die Autorinnen bei diesem diätlosen Lebensstil ganz offensichtlich eine weitere Gewichtszunahme der bereits übergewichtigen Frauen in Kauf. Auf Seite 111 steht: “ Eine eventuelle Gewichtszunahme kann der bei höherem Verzehr von Kohlenhydraten stattfindenden Wassereinlagerung zuzuschreiben sein, den Kohlenhydrate werden zusammen mit Wasser gespeichert. Das ist aber „Wassergewicht“ und kein „Fettgewicht“. Und auf Seite 115: „ Um ein Pfund Glykogen zu speichern werden drei bis vier Pfund Wasser benötigt.“ Die Frauen, die sich diesen “Lebensstil” zu eigen machen, werden sicherlich erfreut sein zu hören, dass die zusätzlichen Pfunde nur Wasser und kein Fett sind!

Lebensqualität

Auch wenn es auf Dauer gesünder sein mag, übergewichtig zu sein als ständige Gewichtsschwankungen zu erleben, ist es nicht leicht, das Übergewicht einfach zu akzeptieren, wenn man dadurch Lebensqualität einbüßt. Abgesehen von möglichen gesundheitlichen Risiken sind sehr übergewichtige Menschen im Alltagsleben oft recht eingeschränkt.

Einer der ersten Hinweise auf Stress durch Übergewicht in der Körpermitte ist Kurzatmigkeit. Je mehr Fett sich ansammelt, desto weniger Platz bleibt für die Organe. Das kann dazu führen, dass Sitzen unbequem wird. Beim sitzen haben die Lungen weniger Platz zum Ausdehnen und das Atmen wird schwieriger. Auch Stehen kann schwierig sein. Selbst wenn Sie nur mäßig übergewichtig sind bedeutet das eine ständige Zusatzbelastung für Rücken und Beine, die langfristig zu Osteoarthritis führen kann. Zuviel Fett in der Körpermitte ist auch bei Operationen problematisch, Wunden heilen langsamen, Infektionen treten häufiger auf.

Auch alltägliche Tätigkeiten wie Heben oder Tragen von Einkäufen, Treppensteigen, bücken, knien, baden und anziehen werden schwieriger. Die Wahrscheinlichkeit an Depression, Nervosität, Befangenheit oder mangelndem Selbstvertrauen zu leiden, steigt. Einfach das Gewicht akzeptieren? Klingt gut, aber ein schlankes Leben ist einfach einfacher..

Einfach mal ein paar Pillen einwerfen?

Im Dezember 1996 wurden die Gefahren von Diätpillen aus den USA mit Namen Phen-fen, einer Kombination zweier Appetithemmer, die seit 1973 in Gebrauch waren, ruchbar. 1996 war Dexfenfluramin, das in den USA unter dem Namen Redux vermarktet wurde, als erstes Adipositasmittel seit 25 Jahren von der amerikanischen Lebensmittelbehörde FDA zugelassen worden. (In Großbritannien wird das Mittel seit 1990 unter dem Namen Adifax verkauft). Binnen eines Jahres wurde Redux pro Woche 85.0000mal verschrieben. Dexfenfluramin unterdrückt den Appetit durch Beeinflussung der Serotoninproduktion des Gehirns. Forscher warnen allerdings bereits vor schweren Nebenwirkungen, hauptsächlich pulmonärer Bluthochdruck und Neurotoxizität. In USA wurden außerdem Müdigkeit, Mundtrockenheit und Durchfälle beobachtet. Weibliche Anwenderinnen von Dexfenfluramin in Großbritannien berichten über Herz- und Lungenprobleme, Herzklopfen und Brustschmerzen. Eine Frau berichtet 1997 in der BBC Sendung Watchdog, dass sie durch das Medikament solche Schädigungen erlitten habe dass ein normales Leben nicht mehr möglich sei. Diese Pillen sind in den USA weiterhin rezeptfrei erhältlich.

Ein weiteres Produkt wird von Dr. Alvin Shemesh derzeit untersucht, es handelt sich um eine Flüssigkeit, die als künstliches Blut verwendet wird. Diese träge Flüssigkeit soll den Dünndarm auskleiden und die Aufnahme von Nährstoffen blockieren. Das Essen rutscht einfach so durch. Bleibt abzuwarten, welche Schäden entstehen " dass Schäden zu erwarten sind, ist sicher. Wenn der Körper keine Nährstoffe bekommt, kann er nicht überleben.

Olestra

1994 fiel in einem amerikanischen Beirat die Entscheidung, dass Olestra, ein umstrittenes kalorienfreies Fettersatzmittel von Proctor & Gamble, als Nahrungsmittel geeignet sei. Kaum ein Jahr später wurde es von der FDA zum Verkauf freigegeben. Olestra ist eine Mischung aus Zucker und Pflanzenöl. Es ist der erste Fettersatzstoff, der durch Erhitzen nicht zerstört wird und kann deshalb als Bratölersatz dienen. Es sieht aus wie Fett, jedoch kann das Zucker-Fett-Molekül aufgrund seiner Größe vom Dünndarm nicht aufgenommen werden, und die Struktur verhindert, dass die Verdauungsenzyme den Zucker oder das Fett angreifen können. Das Molekül passiert also den Verdauungstrakt intakt und hinterlässt weder Fett noch Kalorien.

Dennoch bestehen eine Reihe von Bedenken. Die Professoren Walter Willett und Meir Stampfer der Harvard School of Public Health befürchten bei Langzeitanwendung von Olestra aufgrund des Verlustes an essentiellen Nährstoffen langfristige Gesundheitsprobleme. Bei Durchgang von Olestra durch das Verdauungssystem heften sich die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K sowie Karotinoide an das Olestramolekül und werden aus dem Körper hinausgeschleust und gehen verloren. Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Olestra und einem erhöhten Risiko der Makuladegeneration, Prostata- und Brustkrebs und Herzerkrankungen. In einem Brief an David Kessler, dem Beauftragten für die FDA führen Willett und Stampfer eine Literaturliste mit 26 Beispielen an. Proctor & Gamble gaben bekannt, dass Olestra mit Vitaminen gesättigt werden solle um ein Anheften anderer Nährstoffe zu verhindern. Welche Verschwendung!

In Studien zu Olestra wurden Nebenwirkungen wie Magenkrämpfe beobachtet. Laut Angaben von Proctor & Gamble traten solche Wirkungen auch bei Kleiegaben auf. Gegner erwidern, dass der Körper sich an Kleie gewöhnen kann, an Olestra jedoch nicht.

Aber das ist noch nicht alles, denn zusätzlich entsteht das Problem des „passiven Ölverlustes“. Dies ist eine vornehme Umschreibung für analen Abgang von unverdautem Olestra. Der Beirat hielt das nicht für ein Problem. Sie sind vermutlich anderer Ansicht: Bei Verzehr von Olestra empfiehlt es sich nämlich, Windeln zu tragen.

Laut Angaben der FDA, die die Zulassung für Olestra erteilte muss Proctor & Gamble Studien zu den langfristigen gesundheitlichen Wirkungen durchführen.

Wäre es nicht ratsam gewesen, solche Studien vor der Zulassung durchführen zu lassen?

Olestra wird im Augenblick bei der Herstellung einiger Sorten Kartoffelchips, Maischips und fettfreien Crackern verwendet.

Xenical

Im September 1998 erhielt eine weitere Pille die Zulassung für die Europäische Gemeinschaft. Es handelte sich um Orlistat, das von Roche Pharmaceuticals unter dem Namen Xenical verkauft wurde. Bei Xenical treten ähnliche Effekte auf wie bei Olestra, denn ein Drittel des Fettes wird nicht verdaut sondern landet in der Toilette oder in der Hose, da auch Xenical zu analer Leckage führt. Viele Patienten, die Xenical verwenden klagen über Fettstühle, Durchfall und ölige Flecken in der Unterwäsche. Xenical wirkt anders als Olestra, denn es vermindert die Fettabsorptionsfähigkeit des Körpers. Dies hat zwei wichtige Konsequenzen: erstens wird die Fettaufnahme behindert und das Problem der Adipositas dadurch weiter verschärft und zweitens kostet Xenical ca. 5 Euro pro Tag und belastet die Gesundheitsbudgets ganz erheblich. Schätzungen zufolge könnte die Verordnung von Xenical Kosten in Höhe von fast einer Milliarde Euro pro Jahr verursachen. Dieser Betrag steht dann für wichtigere Dinge nicht mehr zur Verfügung. Und wozu das alles?

Journalisten (nicht die Hersteller) erwecken den Eindruck, dass dieses neue Medikament übergewichtigen Leuten die Möglichkeit gibt, zu essen, was sie wollen und dennoch an Gewicht zu verlieren. Professor John Garrow hält das für äußerst irreführend. Wer Xenical verwendet und sehr fett isst wird sich sehr schnell veranlasst fühlen, den Fettkonsum zu reduzieren. Wenn also die Nebenwirkungen den Patienten während der Einnahme von Xenical dazu bringen fettarm zu essen, wozu soll Xenical dann überhaupt gut sein?

Vorsichtiges Vorgehen bei Medikamenten wie Xenical empfiehlt sich jedoch noch aus einem weiteren Grund. Im März 1998 wurde im Lancet ein Bericht veröffentlicht, laut dem die Entscheidung der FDA zu Xenical unentschieden 5:5 ausging und zwar weil in der Xenical-Studiengruppe das Vorkommen von Brustkrebs 3,6mal so hoch war wie in der Kontrollgruppe. Der Vorsitzende der Entscheidungskommission, Henry Bone von der Michigan Bone and Mineral Clinic sagte: “Nur weil in den Studien keine direkte karzinogene Wirkung festgestellt wurde wissen wir noch nicht ob nicht ein indirekter Mechanismus am Werk ist." Dennoch wurde Xenical einige Monate später zugelassen.

Leptin

Übergewichtige Menschen sagen oft, dass ihr Übergewicht aufgrund eines “langsamen Stoffwechsels” oder einer genetischen Veranlagung zustande komme und sie nichts dagegen tun könnten. Es handele sich hier um so etwas wie einen Geburtsfehler und sollte entsprechend behandelt werden.

1994 entdeckten Forscher eine Maus, die viel dicker war als ihre Artgenossen. Sie analysierten die DNA und entdeckten einen Unterschied. Der Maus fehlte nämlich das Gen, das ein Hormon produziert. Man nannte es nach dem griechischen leptos (dünn) Leptin. Die Körperfettzellen stellen Leptin her; bei normalen Mäusen wurden mit steigender Anzahl der Körperfettzellen steigende Mengen an Leptin hergestellt.

An der Basis des Gehirns befindet sich eine kleine Region mit Namen Hypothalamus. Dort finden sich etliche wichtige Zentren zur Kontrolle von Körperfunktionen: Körpertemperatur, sexuelle Funktionen, Wasserhaushalt, Hunger und Durst. Auch mit emotionalen Aktivitäten und Schlaf bestehen enge Verbindungen. Die Forscher stellten fest, dass Leptin aus Körperfett dem Hypothalamus ein Signal sandten, so dass bei weiterer Fettablagerung der Appetit unterdrückt wurde und die Maus erst nach Aufbrauchen des Körperfetts wieder ein Hungersignal bekam. Der Körper reguliert also über das Leptin Hungergefühl und Körperfett. Durch diesen Kreislauf wird die Menge des Körperfetts in bestimmten gut definierten Grenzen gehalten.

Die Forscher stellten auch fest, dass im Fett der Maus, die von beiden Eltern einen Gendefekt geerbt hatte und als ob/ob-Maus bezeichnet wurde, überhaupt kein Leptin hergestellt wurde. Es bestand kein interner Essregelmechanismus und die Maus war ungeachtet der verzehrten Nahrungsmenge immer hungrig. Wurde den ob/ob-Mäusen Leptin verabreicht, so schliefen sie ein und verloren an Gewicht.

Die Entdeckung des ob-Gens und des dazugehörigen Hormons in der Maus schien die Vorstellung zu bestätigen, dass übergewichtige Menschen ebenfalls einen Gendefekt haben und wenig oder kein Leptin herstellen. Wenn das so wäre, könnte man ihnen einfach durch Gabe von Leptin helfen.

Leider galt für übergewichtige Menschen nicht das Gleiche wie für übergewichtige Mäuse. Keiner der untersuchten Patienten hatte niedrige Leptinspiegel. Es war genau umgekehrt: je höher das Gewicht, desto höher waren auch die Leptinspiegel. Offensichtlich steckte noch etwas anderes dahinter.

Es stellte sich also heraus, dass die Leptinproduktion beim Menschen mit zunehmendem Gewicht anstieg. Allerdings schien eine Resistenz auf die Wirkung von Leptin vorzuliegen, denn das Fettgewebe vermehrte sich weiterhin. Das Problem adipöser Menschen lag also nicht in der mangelnden Leptinproduktion sondern im verminderten Ansprechen des Hypothalamus auf Leptin.

Aber es wurde noch komplizierter. Dr. Considine und seine Kollegen stellten fest, dass bei Menschen und Tieren bei sinkender Energieaufnahme auch die Leptinkonzentration im Fett sank, wogegen Nahrungsaufnahme die Spiegel steigen ließ. Mit andern Worten ausgedrückt heißt das, dass niederkalorische Diäten den Hunger steigern und das ist sicher das Letzte, was man gebrauchen kann, wenn man eine kalorienarme Diät macht und ohnehin schon hungrig ist.

Das Problem mit Medikamenten dieser Art liegt darin, dass unser Körper mit unglaublicher Komplexität und Schlauheit einen bestimmten Energiespeicherstatus aufrechterhält.

Die Mechanismen mit Hilfe derer Nahrungsaufnahme und Energieverbrauch und die konstante Energiespeicherung reguliert werden und die darüber entscheiden ob man dünn oder übergewichtig ist werden vom Stoffwechsel der Leber, der Bauchspeicheldrüse, Darm, Muskeln und Körperfett bestimmt. Auch Nebennieren und Steroide spielen eine Rolle. Es handelt sich hier also um ein kompliziertes System chemischer Signale, mit Hilfe dessen der Energieverbrauch und die Nahrungsaufnahme automatisch geregelt werden. Das System ist darauf ausgelegt, dass ein relativ gleich bleibender Vorrat an Körperfett für Zeiten der Nahrungsknappheit oder für harte körperliche Anstrengungen vorgehalten wird.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Wissenschaft auf der Suche nach einer Patentlösung ist, aber das System immer noch nicht vollständig verstanden wird. Greift man in ein nicht vollständig bekanntes System ein, kann das unvorhergesehene Wirkungen haben. Im Augenblick ist es nicht möglich, in den zentralen Kontrollmechanismus einzugreifen und die Fettablagerung zu steuern ohne inakzeptabel hohe Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen. Und es sieht nicht so aus, als ob hier eine Lösung in Sicht wäre.

Der dramatische Anstieg der Adipositas im Westen, wo Nahrung im Überfluss vorhanden ist und wir überall zum Essen verführt werden legt nahe, dass die genetischen Faktoren, die uns steuern auf Einflüsse in unserer frühen Kindheit reagieren. Dafür spricht auch die Tatsache, dass unsere Säuglings- und Kindheitsphase länger ist als bei anderen Tieren. Eines Tages mag es eine Patentlösung geben die uns erlauben wird, uns mit ungesundem Essen voll zu stopfen ohne dafür zu bezahlen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass es besser wäre, das Entstehen von Übergewicht von vornherein zu verhindern.

Seetangseife

Aber warum sollte man sich den Gefahren der Nebenwirkung von Medikamenten aussetzen, wenn man das Fett ganz einfach wegwaschen kann?

Ich war kürzlich im Internet unterwegs und stieß auf eine Werbung für “Seetang-Entfettungsseife”. Man erfuhr, dass Chinesinnen schon seit dem 16. Jahrhundert zur Gewichtskontrolle Seetang als Badezusatz nutzten und dass neuere medizinische Studie der Medizinischen Fakultät der Zhong Shan Universität und des Life Science Institute der Bei Jing University bewiesen, dass Seetang nicht nur Blutfette und Cholesterin senkt sondern auch Fett reduziert bzw. Fettanlagerung verhindert. Die „entfettenden Wirkstoffe“ der Seife, so der Text „dringen in subkutane Hautschichten ein und helfen beim Abbau der Fettschichten“. Dann wurde Ergebnisse einer angeblichen klinischen Studie von Professor Masami Asayama von der Chukyo University in Nagoya City, Japan veröffentlicht. Nachstehend die Ergebnisse:

Ergebnisse der Verwendung der Seife:
Vorher Nachher Veränderung (%)
Gewicht (kg) 55.6 +/-6.2 55.4 +/-6.2 -0.2 (-0.36%)
Oberarm (mm) 18.8 +/-5.4 16.5 +/-6.7 -2.3 (-12.2%)
Rücken (mm) 16.1 +/-5.3 15.3 +/-6.6 -0.8 (-5.0%)
Bauch (Nabelbereich mm) 19.0 +/-7.1 14.8 +/-6.0 -4.2 (-22.1%)
Seite (mm) 16.8 +/-5.3 12.7 +/-4.7 -4.1 (-24.4%)
Körperfettanteil (geschätzt %) 23.9 +/-5.9 22.2 +/-6.8 -1.7 (-2.4%)
Taillenumfang (geschätzt in mm) -25.1
Dauer der Verwendung der Seife: 3 Monate,Teilnehmer: 8

Hier die Inhaltsstoffe der Seife:

Trockenseifenbasis 83%, pulverisierter Seetang 3%, Parfüm 1%, Aloegel 5%, gereinigtes Wasser 12.5%.

Dem Kaufinteressenten wird versichert, dass diese “seltenen in Seetang enthaltenen Elemente…die Haut leicht bei Hautkontakt leicht durchdringen. Der Schmutz wird aus den Kapillaren gelöst. Die Inhaltsstoffe helfen dem Körper dabei, Insulin zu binden, um Fett zu verbrennen, stabilisieren den Blutzucker, unterbinden Gelüste und verhindern die Ablagerung von Nahrungsfett als Körperfett.“ „Schon mit 3 bis 5 Seifenstücken lassen sich gute Ergebnisse erzielen. Wenn Sie einen bestimmten Körperbereich entfetten wollen, rubbeln Sie diesen Bereich beim Baden oder Duschen etwa 2 bis 3 Minuten lang.“

Wer das glaubt, glaubt alles. Sieht man sich die Ergebnisse der Studie nähere an, so stellt man fest, dass die Teilnehmer innerhalb von drei Monaten nur ca. 200 Gramm verloren haben. Das kann kaum als signifikant gelten und darf dem Zufall zugeschrieben werden..

Teil 1: Einleitung | Teil 2: Moderne Schlankheitsdiäten | Teil 3: Tatsachen & Irrtümer über Fett | Teil 4: Diäten im 20. Jahrhundert | Teil 5: Das Muster wiederholt sich | Teil 6: Das Ende aller Diäten? | Teil 7: Schlussfolgerung?



Übersetzung aus dem Englischen: Ruth Kritzer, Germersheim



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