Soja — kein Grund zur Freude
Soja wird seit einiger Zeit immer mehr Nahrungsmitteln zugesetzt. Es findet sich im Brot, in Frühstücksflocken, Eiskrem und natürlich auch in kohlenhydratarmen "Diät"-produkten. Der hohe Eiweißgehalt und die gute Verfügbarkeit zu geringen Kosten machen Soja scheinbar zu einem Nahrungsmittel, das sich gut in andere Nahrungsmittel integrieren lässt. Nun ist zwar fermentiertes Soja unbedenklich, unfermentiertes Soja jedoch nicht und für die Herstellung der obengenannten Produkte wird heute unfermentiertes Soja verwendet. Krass ausgedrückt bedeutet das, dass Proteinpulver aus Soja, Sojaöl, Sojamilch und Nahrungsmittel mit solchen Inhaltsstoffen, genau wie Zigaretten einen Warnhinweis wegen gesundheitlicher Risken tragen müssten. Hier sind die Gründe:
1. Soja verhindert die Gewichtsabnahme.
Die meisten Leute beginnen eine Diät, um an Gewicht zu verlieren. Soja hat jedoch stark unterdrückende Wirkungen auf die Schilddrüse und senkt den Grundumsatz. (1) Die von der Schilddrüse hergestellten Hormone haben erheblichen Einfluß auf den Stoffwechsel des Körpers, d.h. auf die Geschwindigkeit, mit der der Körper Energie verbraucht. Das wiederum hat Auswirkungen auf Ursachen und Therapie von Fettleibigkeit. Auch andere Dinge wie der damit scheinbar nicht in Zusammenhang stehende Blutcholesterinspiegel sind betroffen. 25g Sojaproteinisolat enthalten 50 - 70g Isoflavone. Schon bei Aufnahme von 45g Isoflavonen wurden bei Frauen vor der Menopause signifikante biologische Wirkungen, darunter eine Reduzierung der für die angemessene Schilddrüsenfunktion erforderlichen Hormone, festgestellt. Diese Wirkung hielt noch drei Monate nach Ende des Sojaverzehrs an. (2) Ein niedrigerer Grundumsatz erhöht die Wahrscheinlichkeit des Zunehmens und macht das Abnehmen schwieriger. Soja ist also das Letzte, was Leute mit Gewichtsproblemen zu sich nehmen sollten.
2. Soja hemmt die Eiweißaufnahme.
Soja enthält Proteaseinhibitoren, die die Wirkung von Trypsin und weiteren, zur Eiweißverdauung nötigen Enzymen hemmen. Dadurch entstehen schwere Magenreizungen und die eingeschränkte Eiweißverdauung führt zu chronisch mangelhafter Aminosäureaufnahme. Bei Versuchstieren, deren Nahrung einen hohen Gehalt an Trypsinhemmer aufwies, wurden Vergrößerungen und pathologische Veränderungen der Bauchspeicheldrüse, darunter Krebs, beobachtet. (3)
3. Soja bringt den Hormonhaushalt durcheinander.
Soja reduziert auch die weiblichen Fortpflanzungshormone Östron, LS und FSH (4) und verursacht menstruelle Störungen bei Frauen vor den Wechseljahren. (5) Nach Schätzungen der Schweizer Gesundheitsbehörden aus dem Jahr 1992 kommt 100g Soja dem Östrogengehalt der Pille gleich(6) Bedenken Sie bitte, welche Auswirkungen das für Kinder und Männer haben kann.
4. Soja ist schädlich für Kinder.
Isoflavone, die in der Kindheit aufgenommen werden, geben größten Anlass zur Besorgnis, denn sie können die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen. Der Verzehr von Soja wurde mit verschiedenen Krankheiten, einschliesslich Unfruchtbarkeit, erhöhtem Auftreten von Krebs und Leukämie bei Kindern in Verbindung gebracht. Studien aus den 1950er Jahren zeigen, dass Genistein in Soja bei Tieren die Hormonproduktion erheblich stört. (7) Laborversuche deuten darauf hin, dass Isoflavone die Synthese von Östradiol und anderen Steroidhormonen hemmen. Bei verschiedenen Tierarten, darunter Mäusen, Geparden, Wachteln, Schweinen, Ratten, Stör und Schafe traten nach Aufnahme von Isoflavonen in der Nahrung Fortpflanzungsstörungen, Unfruchtbarkeit, Schilddrüsenerkrankungen und Leberkrankheiten auf. 1998 berichteten Forscher, dass die Isoflavonkonzentration in der Blutbahn bei Säuglingen und Kleinkindern, die aus Soja hergestellte Babynahrung bekamen wurden, 13.000 bis 22.000 mal höher lag als die Plasmaöstradiolkonzentrationen von Säuglingen und Kleinkindern, deren Babynahrung aus Kuhmilch hergestellt war. (8) Bei Kleinkindern, die ausschließlich mit Sojamilch oder anderen Sojaprodukten ernährt werden, können hormonelle Anormalitäten wie z.B. verzögerte Ausbildung der Genitalien bei Jungen und frühzeitiges Einsetzen der Menstruation bei Mädchen auftreten (8). Kleinkinder, die ausschließlich mit Soja ernährt werden nehmen das Östrogenäquivalent (bezogen auf Körpergewicht) von mindestens fünf Antibabypillen pro Tag auf. (9) So gut wie keine Phytoöstrogene hingegen wurden in aus Kuhmilch hergestellter Kindernahrung und menschlicher Milch nachgewiesen.
5. Soja erhöht das Krebsrisiko.
Soja erhöht die Wachstumsgeschwindigkeit von Brustkrebszellen.(10) Soja führt zu gesteigerter Aktivität von Progesteron und erhöht das Brustzellenwachstum bei menstruierenden Frauen. (11). Manche Wissenschaftler sind der Ansicht, dass der rapide Anstieg von Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs in Afrika der Einführung der Sojaprodukte in diesen Ländern zuzuschreiben sei.(12)
6. Soja verursacht Darmgeschwüre.
In den USA wurde festgestellt, dass die Gedärme von Schweinen, die mit Soja gefüttert wurden, hoffnungslos mit Geschwüren übersät waren. Die amerikanischen Sojahersteller raten den Bauern auf ihrer Website, die Gabe von Soja an Schweine streng zu beschränken. (13) Aus ethischen Gründen wurden natürlich keine Studien am Menschen durchgeführt, aber es besteht kein Grund, anzunehmen, dass sich Menschen nicht genau die gleichen Symptome entwickeln.
7. Soja erhöht das Risiko von Mangelkrankheiten.
Sojabohnen haben von allen untersuchten Getreiden und Hülsenfrüchten den höchsten Phytinsäuregehalt.(14) Von Bedeutung ist dies, weil Phytinsäure sich an Mineralien bindet und Phytate bildet, die vom Darm nicht absorbiert werden. Dadurch entsteht eine ganze Reihe von Ernährungsmangelkrankheiten. Das von Soja am meisten beeinträchtigte Mineral ist Zink. (15) Aus Soja hergestellte Kindernahrung ist besonders schädlich, da Zink für die normale Entwicklung von Gehirn und Nervensystem erforderlich ist. Zink spielt auch eine Role bei der Proteinsynthese und der Bildung von Kollagen; es ist Teil des Regulierugsmechanismus des Blutzuckers und schützt so vor Diabetes, außerdem wird Zink zur Erhaltung des Fortpflanzungssystems benötigt. Zink ist ein wichtiger Bestandteil verschiedener lebensnotwendiger Enzyme und wichtig für das Immunsystem.
Der aktuelle dramatische Anstieg von Fettleibigkeit, Diabetes, Krebs, Herzkrankheiten usw. usw. sind direktes Ergebnis der aus den USA herüberschwappenden Entwicklungen. Auch die neuesten Trends und Ratschläge für "Low-Carb", die versuchen, den zuvor angerichteten Schaden wiedergutzumachen, kommen hauptsächlich aus den USA. Und die entsprechenden "Nahrungsmittel" sind, wie ich hoffentlich in meinen Ausführungen klargemacht habe, genauso ungesund.
Wozu also eine Krankheit gegen eine andere eintauschen?
Es geht ja auch anders und besser. Der erste, der diesen Weg beschritt, war der Londoner William Banting im Jahre 1863. Seine Diät bildet die Grundlage aller neueren kohlenhydratarmen Diäten, einschließlich der Atkins-Diät.
Bantings kohlenhydratarme Diät kann sich auf ein Jahrhundert epidemiologischer Beobachtungen und klinischer Studien stützen. Es werden nicht, wie bei Atkins, ungesunde Produkte sondern natürliche Lebensmittel verwendet, die diesen Namen auch verdienen. Richtig durchgeführt ist diese Ernährungsform vollkommen gesund und sicher und vor allem: sie funktioniert.
Ignorieren wir also die aus den USA stammenden Pseudolebensmittel und essen statt dessen natürlich und gesund. Denn eins darf man nicht übersehen: Wenn die Nachfrage nach natürlichen, echten Lebensmitteln ausbleibt, werden sie nicht mehr angeboten. Und wenn das erst der Fall ist, wird es sehr schwierig, sie zurückzuholen.
Literatur
1.Ishuzuki Y, et al. The effect on the thyroid gland of soy beans administered experimentally in healthy subjects. Nippon Naihunpi gakkai Zasshi 1991; 67: 622-9.
2. Cassidy A, et al. Biological Effects of a Diet of Soy Protein Rich in Isoflavones on the Menstrual Cycle of Premenopausal Women. American Journal of Clinical Nutrition 1994; 60: 333-340.
3. Rackis JJ, et al. The USDA trypsin inhibitor study. I: Background, objectives and procedural details. In Qualification of Plant Foods in Human Nutrition. vol. 35, 1985.
4. Duncan AM, et al. Soy isoflavones exert modest effects in premenopausal women. Journal of Endocrinologic Metabolism 1999; 84: 192-7.
5. Benson JE, et al. Nutritional aspects of amenorrhea in the female athlete. Triad International Journal of Sports Medicine 1996; 134-45.
6. Bulletin de L'Office Fédéral de la Santé Publique, No. 28, 20 July 1992
7. Matrone G, et al. Effect of Genistin on Growth and Development of the Male Mouse. Journal of Nutrition 1956; 235-240
8. Setchell KD, et al. Isoflavone content of infant formulas and the metabolic fate of these early phytoestrogens in early life. American Journal of Clinical Nutrition 1998; Supplement: 1453S-1461S
9. Irvine C, et al. The Potential Adverse Effects of Soybean Phytoestrogens in Infant Feeding. NZ Medical Journal 1995; 24: 318
10. Hseih CY, et al. Estrogenic effects of genistein on the growth of estrogen receptor positive human breast cancer (MCF-7) cells in vitro and in vivo. Cancer Research 1998; 58: 3833-8
11. McMichael-Phillips DF, et al. Effects of soy-protein supplementation on epithelial proliferation in the histologically normal human breast. American Journal of Clinical Nutrition 1998; 68 (6 Suppl): 1431S-5S
12. Katz SH. Food and Biocultural Evolution: A Model for the Investigation of Modern Nutritional Problems. In Nutritional Anthropology. Alan R. Liss Inc., 1987, p. 50
13. http://www.centralsoya.com "Soya protein content for animal feed".
14. El Tiney AH. Proximate Composition and Mineral and Phytate Contents of Legumes Grown in Sudan. Journal of Food Composition and Analysis 1989; 2: 6778.
15. A summary of the many effects of phytic acid on zinc absorption can be found in: Leviton, Richard. Tofu, Tempeh, Miso and Other Soyfoods: The 'Food of the Future' — How to Enjoy Its Spectacular Health Benefits. Keats Publishing, Inc., New Canaan, CT, USA, 1982
Übersetzung aus dem Englischen: Ruth Kritzer, Germersheim
Related Articles