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Früherer Vorsitzender des American College of Cardiology hält "gesunde Ernährung" nicht mehr für vertretbar
Neuere Studien zeigen, dass fettreiche, kohlenhydratarme Diäten gesünder sind und die Empfehlungen, zu den Mahlzeiten hauptsächlich stärkehaltige Kohlenhydrate, sowie 5 Portionen Obst und Gemüse pro Tag zu verzehren, dazu führten, dass heute immer mehr Menschen übergewichtig oder adipös sind und schwere Krankheiten wie Diabetes Typ-2 und Herzkrankheiten, gegen die diese Empfehlungen eigentlich helfen sollten, auf dem Vormarsch sind.
Ich fühle mich in meinen Ansichten bestätigt, nachdem Dr. Sylvan Lee Weinberg, der frühere Vorsitzender des American College of Cardiology (amerikanische Gesellschaft für Kardiologie) sowie des American College of Chest Physicians (amerikanischer Verband der Lungenfachärzte) und der jetzige Herausgeber des American Heart Hospital Journal (Fachzeitschrift für amerikanische Herzkliniken) in einer am 4. März im American College of Cardiology veröffentlichten Aufsatz darlegte, dass diese Empfehlungen nicht mehr aufrechterhalten werden können (das sage ich schon seit über 30 Jahren). Hier die Kurzfassung des Aufsatzes:
Die Lipidhypothese: eine kritische Beleuchtung
Sylvan Lee Weinberg, MD, MACC
Kurzfassung
Der fettarme Ansatz der "Lipidhypothese" wird seit fast 100 Jahren kontrovers diskutiert. Die von verschiedenen Institutionen (National Cholesterol Education Program, National Institutes of Health, and American Heart Association) seit Beginn des Lipid Research Clinics-Primary Prevention Program im Jahr 1984 bzw. seit Veröffentlichung der Ernährungspyramide des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums verbreitete fettarme, kohlenhydratreiche Ernährung kann bei der Entwicklung der aktuellen Adipositasepidemie, den Fettstoffwechselstörungen, Typ-II-Diabetes und metabolischem Syndrom durchaus, wenn auch unbeabsichtigt, eine Rolle gespielt haben. Diese Ernährungform läßt sich nicht länger unter Berufung auf die Autorität renommierter medizinischer Organisationen oder durch Ignorieren klinischer Erfahrungen aufrechterhalten. Mehr und mehr medizinische Veröffentlichungen deuten darauf hin, dass die vielgeschmähte kohlenhydratarme, eiweißreiche Ernährungsform bei obengenannten Epidemien heilsam sein könnte.
J Am Coll Cardiol 2004;43:731-3
Da Dr. Weinberg die sogenannten "ungesunden" kohlenhydratarmen, fettreichen Ernährungsformen nicht kritisiert ist es nicht weiter verwunderlich, dass Presse, Funk und Fernsehen zumindest in Großbritannien über seinen Artikel nicht berichteten. Vermutlich war das in den USA nicht anders.
Es besteht sicherlich Interesse daran, die wachsende Evidenz und die Hinweise auf die Vorteile der kohlenhydratarmen, fettreichen Ernährung zu unterdrücken. Ich vermute, dass in einer Gesellschaft, in der wie in den USA und zunehmend auch in Großbritannien Gerichtsprozesse an der Tagesordnung sind, die Ernährungswissenschaftler und -berater, die über ihr Fachgebiet eigentlich besser Bescheid wissen sollten, nicht wagen zuzugeben, dass sie Unrecht hatten und eine ganze Menge Unheil angerichtet haben. Dennoch wird das Gebäude immer wackliger und es braucht nur noch einen kleinen Anstoß, um es zum Einsturz und die K*** wirklich zum Dampfen zu bringen. Weinbergs Aufsatz hätte dieser Anstoß sein können — eigentlich hatte ich sogar damit gerechnet. Da das Dokument jedoch keiner größeren Öffentlichkeit bekannt wurde, ist es spurlos in der Versenkung verschwunden — mit Ausnahme von Webseiten wie dieser hier.
Übersetzung aus dem Englischen: Ruth Kritzer, Germersheim
Letzte Aktualisierung:3. November 2007
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